Dermatologie - Hautkrankheiten bei Tieren

Immer häufiger werden Tiere mit Hautproblemen in unserer Praxis vorgestellt. Erkrankungen der Haut können sehr vielfältige Ursachen haben und stellen eine große Herausforderung dar. Vor allem bei starkem Juckreiz und schweren Hautveränderungen ist der Leidensdruck sowohl für den Patienten als auch für den Besitzer sehr groß. Unser Ziel ist es, jedem Patienten, der unter einer Hautkrankheit leidet, langfristig zu helfen. Für eine wirkungsvolle Therapie ist eine genaue Diagnose unabdingbar. Nur aufgrund der Hautsymptome ist dies leider meist nicht möglich.

Es gibt sehr viele unterschiedliche Erkrankungen, die mit Veränderungen von Haut und Fell einhergehen. Deshalb ist eine gründliche Anamnese – die Kenntnis der Krankengeschichte – bei Hautpatienten besonders wichtig. Dafür sind wir auf eine Zusammenarbeit mit Ihnen als Besitzer angewiesen. Mit Hilfe der Informationen, die Sie uns zu Ihrem Tier und seiner Vorgeschichte geben, lässt sich das Spektrum möglicher Erkrankungen schon deutlich eingrenzen.

Wir bieten Ihnen deshalb einen Hautfragebogen zum Download an. Sie können ihn in Ruhe zu Hause ausfüllen und uns per E-Mail schicken oder zum ersten Termin mitbringen. Bitte planen Sie für den Praxis-Termin mindestens eine Stunde Zeit ein.

Die dermatologische Untersuchung

Nach der Besprechung der Anamnese mit Ihnen erfolgt eine gründliche allgemeine und dermatologische Untersuchung. Dazu werden zunächst Haut, Haarkleid, Schleimhäuten, Krallen, Ohren und Gehörgänge untersucht. Anschließend werden je nach Art der festgestellten Veränderungen spezielle dermatologische Proben genommen und untersucht. Dazu stehen uns folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Flohkammprobe: Damit untersuchen wir auf Flöhe und Läuse, können aber auch Hautschuppen gewinnen.
  • Woodsche Lampe: Mit dieser Speziallampe lassen sich in manchen Fällen die Stoffwechselprodukte von Hautpilzen nachweisen. Diese geben Hinweise auf Pilzerkrankungen.
  • Hautgeschabsel: Damit können wir Milbeninfektionen der Haut abklären, z.B. Demodex- oder Sarkoptesmilben.
  • Trichogramm: Einzeln ausgezupfte Haare werden unter dem Mikroskop untersucht. Diese Methode kann sehr nützlich sein, um Schädigungen oder Missbildungen der Haare zu erkennen. Auch Parasiten oder Hautpilze können so festgestellt werden.
  • Zytologie: Die oberflächlichen Hautschichten werden auf einen Objektträger aufgebracht, der im Praxislabor angefärbt und unter dem Mikroskop untersucht wird. Hier erhalten wir wichtige Information z.B. über die Hautzellen und bestimmte Krankheitserreger.
  • Bakteriologische Untersuchung: Bei bakteriellen Erkrankungen der Haut und der Ohren kann im Labor genau festgestellt werden um welche Bakterien es sich handelt und mit welchem Antibiotikum sie gezielt bekämpft werden können.
  • Pilzkultur und PCR: Mit diesen Untersuchungen werden Pilzerkrankungen der Haut abgeklärt. Dazu werden Haut- und Haarproben auf einen speziellen Nährboden gebracht und bebrütet. Wenn eine Pilzkolonie wächst, kann die Pilzart genau identifiziert werden. Dies kann allerdings bis zu vier Wochen dauern.
    Die PCR-Diagnostik ist eine neuere Untersuchungsmethode und viel zeitsparender. Hier wird eine DNA-Analyse im Labor durchgeführt und das Ergebnis liegt in der Regel in zwei bis drei Tagen vor.
  • Video-Otoskopie: Mit diesem Gerät können bei Ohrproblemen die Gehörgänge untersucht werden. Unsere Praxis verfügt über ein Video-Otoskop, bei dem Sie als Besitzer über einen Monitor sehen können, wie es im Gehörgang Ihres Tieres aussieht.
  • Hautbiopsien: Unter örtlicher Betäubung oder Narkose werden kleine Hautproben entnommen und ins Labor zur feingeweblichen Untersuchung geschickt. Diese Untersuchungsmethode ist bei vielen Erkrankungen zur Diagnosestellung unverzichtbar.