Allergien

Die Zahl der an Allergien leidenden Haustieren nimmt immer weiter zu. Das Immunsystem dieser Tiere überreagiert auf Substanzen, die eigentlich harmlos sind z.B. Hausstaubmilben, Milchprodukte, Pollen, Gräser usw. Bei Allergikern ist das Abwehrsystem nicht in der Lage, zwischen schädlichen und unschädlichen Stoffen zu unterscheiden.

Neben der Haut sind bei Tieren oft auch die Bindehäute der Augen, die Ohren oder der Analbereich betroffen. Das häufigste Symptom bei allergischen Haustieren ist der Juckreiz. Die Tiere lecken, beißen oder kratzen sich auffällig häufig an den betroffenen Stellen.

Man unterscheidet verschiedene Formen von Allergien:

  • Atopie (Allergie gegen Umweltallergene aus der Luft oder gegen Flohspeichel)
  • Futtermittelallergie
  • Kontaktallergie (z. B. Reinigungsmittel, Teppichfasern etc.)

Atopie

Bei dieser Allergie-Form sind besonders Gesicht und Gliedmaßen (Achseln, Ellbogen, Pfoten) betroffen. Die meisten Haustiere zeigen im Alter von ein bis drei Jahren die ersten Symptome. Zusätzlich zum Juckreiz entwickeln manche Tiere auch Magen-Darm-Erkrankungen oder Atemwegs-Probleme. Eine Atopie kann nur diagnostiziert werden, indem man alle ähnlich verlaufenden Krankheiten ausschließt. Eine Atopie ist grundsätzlich nicht heilbar. Aber wir haben Möglichkeiten, die Krankheit unter Kontrolle zu bekommen. Dies ermöglicht betroffenen Tieren, weitestgehend beschwerdefrei zu leben. Die Therapie muss individuell auf jeden einzelnen Patienten eingestellt werden.

Als sehr effektiv hat sich die Immuntherapie (Hypo-Sensibilisierung) erwiesen. Die Erfolgsquote liegt bei ca. 70%. Bei manchen Patienten ist schon nach einigen Wochen eine Besserung zu sehen. Bei anderen kann es durchaus bis zu einem Jahr dauern, bis die Therapie anschlägt. Wenn die Immuntherapie erfolgreich verläuft, sollte sie lebenslang durchgeführt werden, da sonst die Symptome zurückkehren. Häufig können zusätzliche Maßnahmen dem betroffenen Tier Linderung verschaffen, z. B. medizinische Shampoos oder juckreizlindernde Medikamente

Flohspeichel-Allergie

Bei manchen Haustieren reicht ein einziger Flohbiss aus, um eine Flohspeichel-Allergie auszulösen. Die betroffenen Tiere jucken sich dann besonders stark im Rumpfbereich, am Schwanzansatz und zum Teil auch an den Hinterbeinen.

Behandelt wird mit einem schnell wirkenden Mittel, das die Flöhe abtötet. Wichtig ist die Umgebungsbehandlung (Schlafplätze, Sofa, etc), da die meisten Flöhe sich nicht auf dem Tier, sondern in der Umgebung befinden – auch in Form von Eiern und Larven. Dadurch kann sich das Tier immer wieder neu anstecken. Deshalb müssen auch alle anderen Tiere aus dem Haushalt mitbehandelt werden.

Futtermittel-Allergie

Nicht jedes Tier verträgt jedes Futter und manchmal kann dies die Ursache für eine allergische Reaktion sein. Dabei reagiert das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Futtermittelbestandteile. Häufig sind Eiweiße wie z.B. Rind-, Huhn- oder Milchprodukte der Auslöser. Leider kann die Diagnose nicht zuverlässig durch einen Allergietest gestellt werden.

Die einzige Möglichkeit ist eine Ausschluss-Diät. Dabei bekommt das Tier mindestens acht bis zehn Wochen lang nur eine Eiweiß- und eine Kohlenhydratquelle gefüttert. Besonders wichtig ist, dass das Tier während dieser Zeit nur dieses Futter bekommt und nichts Anderes! Auch keine Leckerli!

Nach der Ausschluss-Diät ist es sinnvoll, dem Tier das ursprüngliche Futter zu füttern, um festzustellen, ob der Juckreiz wieder auftritt. Sollte dies der Fall sein, hat sich die Verdachtsdiagnose Futtermittel-Allergie bestätigt

Kontakt-Allergie

Bei manchen Tieren führt auch der Kontakt mit bestimmten Materialien oder Substanzen zu einer allergischen Reaktion, Auslöser können z. B. Reinigungsmittel, Decken, Flohhalsbänder oder auch Medikamente wie Ohrentropfen oder Salben sein.

Die betroffenen Hautstellen sind gerötet, jucken oder werden kahl. Unser Ziel ist, die auslösende Substanz zu finden, damit der Kontakt des Tieres damit möglichst vermieden werden kann. In manchen Fällen ist es erforderlich, entzündungshemmende und juckreizlindernde Medikamente einzusetzen.